Das wechselnde Farbspiel der Installation »Lichtwerk« (2011) verbindet traditionelle Fachwerkarchitektur mit generativer Lichtkunst. Die Projektion verwandelt die Fassaden ausgewählter Fachwerkhäuser in ein gläsern anmutendes Kunstwerk. Die fachwerkeigenen Formen bleiben dabei vollständig erhalten, womit die Projektion der Struktur bei Nacht zu besonderer Leuchtkraft verhilft. Die von mir entwickelte Mapping-Software „Canvas Pro“ erlaubt die exakte Abbildung der Architektur. Das gezielte Timing und die bewußte Farbgestaltung wird durch generative Animationen und Methoden der Bildanalyse erreicht.
Bei der Luminale 2014 war das „Frankfurter Lichtwerk“ in einem abseitig gelegenen Hinterhof zwischen Schirn und Römer, mitten im Zentrum des historischen Stadtkerns von Frankfurt zu sehen. Das 1653 erbaute Gasthaus „Zum Schwarzen Stern“ am südöstlichen Ende des Römers ist eines der sehr wenigen noch vorhandenen Fachwerkhäuser in Frankfurt, das zusammen mit elf weiteren Fachwerkhäusern 1983 wieder rekonstruiert wurde. Weitere Teile der historischen Altstadt wurden in letzter Zeit unter großer öffentlicher Diskussion wieder aufgebaut. Das Stadtbild der Metropole Frankfurt mit ehemals über 1500 Fachwerkhäusern ist heute geprägt von Neubauten, Banken und Einkaufszentren. Bewusst wurde die Installation an den unbemerkten und verbauten hinteren Teil des „Schwarzen Sterns“ angepasst, von dessen Fachwerk nur noch ein Bruchteil zu sehen ist. Somit entzog sich das Kunstwerk dem touristischen Blick und machte zugleich auf die Veränderung des historischen Altstadtkerns aufmerksam.